Während den Foren hat die Gemeinschaft der Erbversprechenden die Möglichkeit, die Ausgestaltung der Stiftung mitzuprägen. Die Foren finden zweimal jährlich statt.
Forum 8: 24. November 2018, Stiftung Sitterwerk, St.Gallen
Im April 2018 wurde die Stiftung Sitterwerk von ERBPROZENT KULTUR mit WERTSCHÄTZUNG honoriert und es freute uns, dass im Rahmen des FORUM 8 eine Begegnung zwischen Erbversprechenden und Geförderten möglich wurde.
Im ersten Teil, der sich ausschliesslich an Erbversprechende richtete, präsentierten die Verantwortlichen von ERBPROZENT KULTUR die Denkanstösse und die wichtigsten Handlungsfelder aus dem oben erwähnten Innovations-Workshop und informierten über den aktuellen Entwicklungsstand und die Herausforderungen, die sich der Stiftung heute stellen. So konnten die nächsten Schritte mit den Erbversprechenden überprüft und weitergedacht werden.
Für den zweiten Teil stiessen rund ein Dutzend Nicht- oder Noch-Nicht-Erbversprechende dazu. Am Beispiel der Kunstbibliothek stand der Umgang mit Erben und Erbschaften im Fokus. Leiter der Kunstbibliothek Roland Früh erzählte, wie die Bibliothek dank der Bücher-Schenkungen von Daniel Rohner und von Sitterwerk-Pionier Felix Lehner ins Leben gerufen wurde und wie sich Ankäufe, weitere Schenkungen aber auch die Lücken auf die «dynamischen» Ordnung und den einzigartigen Charakter der Sammlung auswirken.
Nach der Mittagspause führte Felix Lehner durch die Werkstätten der von ihm ebenfalls gegründeten Kunstgiesserei und durch das Kesselhaus Josephson, in dem die Gipsskulpturen des Bildhauers Hans Josephson ausgestellt sind.
www.sitterwerk.ch
Forum 7: 16. Juni 2018, Photobastei, Zürich
Im Fokus des siebten Forums der Erbversprechenden standen der Rückblick auf die Vergaben im Frühjahr 2018 und der Austausch zu Erfahrungen mit den bisher entwickelten Fördergefässen und -prozessen. In einer offenen Diskussion mit den anwesenden Erbversprechenden wurden Einschätzungen zur aktuellen Förderpraxis und konkrete Anregungen und Wünsche für die Zukunft ausgetauscht.
Folgende Anregungen gehen aus dem siebten Forum hervor:
Die Erbversprechenden wünschen sich von ihrer Stiftung weiterhin viel Mut zum Risiko und, auch Mut zum Scheitern. Die Stiftung soll in bestehenden und noch zu entwickelnden Gefässen immer wieder die ‘Ränder’ der etablierten Kulturförderung ausloten.
Die Grundgedanken der Kulturförderung von ERBPROZENT KULTUR überzeugen – Erbversprechende, Expertinnen und Experten sowie Geförderte. Ein Wunsch war, den Geschichten der bereits Geförderten nachzuspüren und diese für die Kommunikation zu nutzen.
In diesem Sinne findet das nächste Forum am 24. November 2018 im Sitterwerk in St. Gallen statt. Die Stiftung Sitterwerk wurde im Mai dieses Jahres mit WERTSCHÄTZUNG ausgezeichnet.
Nach der Diskussion erzählte der Gründer der Photobastei Romano Zerbini von deren Idee und bewegten Geschichte und führte durch die aktuelle Ausstellung mit eindrücklichen Reportage-Fotografien von Robert Lebeck.
Forum 6: 25. November 2017, Theater Casino, ZuG
Das FORUM 6 machte die Hürden und Widerstände zum Thema, die uns davon abhalten, die eigene Hinterlassenschaft selbstbestimmt zu regeln. Im Vorfeld recherchierte ERBPROZENT KULTUR und fragte verschiedene Persönlichkeiten: Welche Emotionen und Tabus sind mit dem Erben und Vererben verbunden? Warum fällt es Menschen schwer, sich mit dem eigenen Erbe zu befassen? Die eingegangenen Rückmeldungen und Statements wurden den Anwesenden des Forums präsentiert und zeigten: Die Gründe sind vielfältig. Dies führte zu einem anregenden Austausch darüber, wie ERBPROZENT KULTUR mit den identifizierten Hürden und Tabus umgehen könnte. Die Diskussion gab wichtige Stossrichtungen für die Weiterarbeit am Aufbau der Stiftung.
Im Anschluss erzählte Jaqueline Falk, Kulturbeauftragte der Stadt Zug, Wissenswertes über Kunst im öffentlichen Raum in der Stadt Zug und zum Casino Theater Zug.
Forum 5: 17. Juni 2017, Alte Kaserne, Winterthur
Am 5. Forum blickten wir auf die erste Vergabe der Stiftung zurück. Zusammen mit den Anwesenden wurde über die Vergabeprozesse, Auswahlverfahren der einzelnen Fördergefässe und über die Umsetzung der Vergabe (u.a. Losentscheid des Gefässes RAUM UND ZEIT) diskutiert.
Im zweiten Teil wurde darüber nachgedacht, wie ERBPROZENT KULTUR mit kultureller Vielfalt umgehen kann. Zur Vertiefung dieses Themas wurde das Institut für eine Neue Schweiz (INES) eingeladen. Die Co-Präsidentin Mithra Akhbari und der Geschäftsleiter Rohit Jain hielten ein Inputreferat und stellten das Pilotprojekt «Institut Neue Schweiz / Institut Nouvelle Suisse / Istituto Nuova Svizzera» (INES) vor. Dieses soll sich in zwei Jahren zu einem gesamtschweizerischen «Think & Act Tank» zu Migration, Vielfalt und Teilhabe entwickeln. Im Zentrum von INES steht der Aufbau eines interdisziplinären Netzwerkes von Expertinnen und Experten mit einem Augenmerk auf Menschen mit Migrationshintergrund. Wie ERBPROZENT KULTUR versteht sich INES als eine lernende Organisation und gab wichtige Anstösse zur Reflexion und Diskussion. INES ist seit September 2017 mit einer eigenen Website online.
Forum 4: 26. November 2016, WAS BLEIBT & CO., Zürich
Basierend auf den Fördergrundsätzen, die am 3. Forum im Juni 2016 entwickelt wurden, lag der thematische Fokus dieses Forums auf der Diskussion von konkreten Gefässen und Prozessen für die erste Vergabe von Förderbeiträgen im Mai 2017. Zur Einstimmung und Vertiefung machten sich zwei hochgeschätzte Kulturschaffende, die in der Schweiz und international tätig sind, Gedanken über Mechanismen in der Kulturförderung und die Chance, die ERBPROZENT KULTUR als Ergänzung bieten kann.
Input-Referate durch: Anja Dirks, Direktorin Belluard Festival Fribourg und Gilles Jobin, Choreograf
Präsentation «Was bleibt & Co.» durch: Alexandra Prusa, Co-Leiterin
Forum 3: 25. Juni 2016, Zentrum für Kulturproduktion PROGR, Bern
Thema: Diskussion der Vergabe-Politik für die Stiftung.
Input-Referat Franziska Burkhardt
Vergabungs-Grundsätze aus Forums-Diskussion
Forum 2: 28. November 2015, Stapferhaus, Lenzburg
Der Fokus des zweiten Forums vom 28. November 2015 richtete sich vor allem auf den Kulturbegriff der Stiftung. Nach einem Inputreferat von Katrin Rieder zur Entwicklung des Kulturbegriffes wurde im Plenum diskutiert, welche Kultur von der Stiftung ERBPROZENT KULTUR gefördert werden soll. Aus der Diskussion ergab sich keine endgültige Begriffsdefinition, worauf man sich einig war: Die Stiftung soll dem Kulturbegriff stets mit Offenheit begegnen und die Förderung ständig im Kontext von gegenwärtigen Begebenheiten reflektieren. Diese Offenheit soll ebenso in den Vergabeprozessen mitberücksichtigt werden.
Das Stapferhaus Lenzburg hat sich anschliessend als Kulturinstitution vorgestellt, die ebenso auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist, und deren Sicht auf die aktuelle Förderlandschaft sowie deren Förderpraktiken erläutert.
Input-Referat von Katrin Rieder
Forum 1: 27. Juni 2015, Hof zu Wil, Wil
Das erste Forum fand am 27. Juni 2015 in einem geschichts- und kulturträchtigen Raum statt: In der Äbtestube des Hofs zu Wil. Diskutiert wurden unter anderem der Einbezug der Erbversprechenden und deren Rolle in der Stiftung. Die Meinung seitens Erbversprechenden war deutlich: Die Erbversprechenden wollen keine «Member» sein, sondern freiwillige BotschafterInnen und MitdenkerInnen. Ebenso wurde das Ziel gesetzt, mit einer ersten Vergabe 2017 ein Kulturprojekt zu unterstützen. Die Vergabeprozesse werden bis dahin innerhalb der Stiftung und den nachfolgenden Foren diskutiert.